Forschungsagenda …

4.3 Wie kann man Lernen im Bereich ZMV unterstützen?

Schliesslich ergeben sich aus dem Lernmodell Fragen bezüglich einer wirksamen ZMV-Didaktik. Auch hier ein paar Skizzen zu möglichen Überlegungen:

  • Handlungsleitende Beziehung: Hält man sich an das unter 4.1 skizzierte Lernmodell, gibt es im Extremfall gar nichts mehr zu tun. Die Lernenden haben die benötigten SM/HM-Konzepte Und wenn das geklappt hat, dann können sie diese jetzt auch im ZMV anwenden. Sollte sich zeigen, dass das mit dem Anwenden nicht klappt, bedeutet das, dass die notwenigen SM/HM-Konzepte zu wenig gut gelernt wurden oder vergessen gegangen sind. Entsprechend müssen sie dann repetiert werden (vgl. Unterricht, Diagnose und Förderung). Dies ist, wie schon erwähnt, das Modell vieler Laien und auch Berufsschullehrpersonen und spiegelt sich bspw. darin, dass – zumindest in der Schweiz – viele Berufsschulen gleich zu Beginn der Ausbildungen Repetitionskurse in Bruchrechnen, Prozentrechnen etc. anbieten.
  • Reflexionsleitende Beziehung: Beim unter 4.1 skizzierten Lernmodell stehen im Zentrum die Erfahrungen, welche die Lernenden mit ganz konkreten beruflichen Aufgaben/Situationen machen. Zentral ist deshalb, dass man ihnen zu diesen Erfahrungen verhilft, sie dabei unterstützt, auch positive Erfahrungen zu machen und dabei bei Bedarf Verbindungen zu SM-Konzepten herstellt, um diese Erfahrungen gewinnbringend zu reflektieren.

Es sind viele Mischformen denkbar. Werden SM-Konzepte als reflexionsleitende Konzepte benötigt, dann müssen sie genauso wie die handlungsleitenden Konzepte erlernt werden. Allerdings ist denkbar, dass die etwas andere Form und der etwas andere Einsatz reflexionsleitender Konzepte auch eine etwas andere Didaktik sinnvoll macht.

FKF geht davon aus, dass es die Hauptaufgabe der Lehrperson ist, den Lernenden zu nützlichen Erfahrungen mit ganz konkreten beruflichen Aufgaben/Situationen zu verhelfen. Hilfestellungen erfolgen dabei situationsbezogen. Wenn nötig werden Konzepte im Sinne situierter Abstraktionen (Hoyles & Noss 2004) eingeführt (vgl. Didaktisches Grundmodell).