4.2 Welche SM/HM-Konzepte müssen in welcher Form zur Verfügung stehen, um effizientes Lernen im Bereich ZMV zu ermöglichen?
Für jedes Lernmodell lassen sich Folgerungen dazu ableiten, welche SM/HM-Konzepte in welcher Form benötigt werden. Mögliche Überlegungen könnten sein:
- Handlungsleitende Beziehung: Folgt man dem oben skizzierten Lernmodell, dann könnte man argumentieren, dass die im ersten Schritt zu erwerbenden Konzepte möglichst allgemein sein sollten, da sie dann breit eingesetzt werden können. Proportionalität ist so gesehen nützlicher als Prozente. Wie allgemein die Konzepte sein können, so dass die Anwendung im zweiten Schritt noch gelingt, ist eine empirische Frage. Egal auf welchem Abstraktionsniveau müssen handlungsleitende Konzepte zudem mit Handlungsanleitungen verbunden sein, bspw. in der Form: „Wenn du ein Prozentzeichen siehst, dann machst du am besten folgendes: …“ (vgl. Handlungsleitendes Wissen).
- Reflexionsleitende Beziehung: Hier könnte man vermuten (und das Vermutete dann auch empirisch absichern), dass gewisse Konzepte wie bspw. Kommutativität nicht benötigt werden, da sich die Erfahrungen in diesem Bereich auch ohne Hilfe durch das Konzept sinnvoll ordnen. Konzepte, die benötigt werden, um aus Erfahrung geborene Schlüsse kritisch zu überprüfen, müssen hier nicht im selben Sinn wie oben mit einer Handlungsanleitung verbunden sein. Kommt jemand auf die Idee, anstatt 5 + 20 umgekehrt 20 + 5 zu rechnen (weil das einfacher geht), dann genügt es, wenn das Konzept der Kommutativität als Erlaubnis „Ja, hier darfst du tauschen“ zur Verfügung steht – ohne Anleitung, wie man tauscht (vgl. Reflexionsleitendes Wissen).
FKF geht davon aus, dass viele Konzepte, wenn überhaupt, in der Form von reflexionsleitendem Wissen und nicht in der Form von handlungsleitendem Wissen zur Verfügung stehen müssen.