Lernumgebungen gestalten

Vieles, was im Laufe der Acht Schritte geschieht, kommt ohne eigentliches Lehrmittel aus : Erfahrungen schildern lassen (Schritte 1 und 2), die Lösungen der Gruppen diskutieren (Schritt 4), eigene Beispiele erfinden und bearbeiten (Schritt 6), Spickzettel erarbeiten (Schritt 7) und Anwendungen im Betrieb diskutieren (Schritt 8).

Man kann den Prozess aber für Lehrende und Lernende etwas fokussieren, in dem man pro Situation eine sogenannte « Lernumgebung » kreiert. Eine solche Lernumgebung besteht aus einem A3 Blatt, auf dem verschiedene Informationen und Anregungen zur jeweiligen Situation zusammengestellt sind. Als Beispiel hier eine Lernumgebung aus der Ausbildung Koch / Köchin EFZ: „Rezeptangaben umrechnen“ (vgl. Köchinnen und Köche).

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Nützliche Elemente einer Lernumgebung

Titel und kleine Beschreibung darunter: Hier wird die der Lernumgebung zugrunde liegende Situation kurz eingeführt.

Fragen zur Situation: Die Fragen zur Situation in einem Kasten in der Nähe des Titels sollen die Lernenden anregen, sich in die Problematik der Situation hineinzudenken.

Seitenaufteilung (links, rechts): Sofern sinnvoll, werden auf der linken Seite „Hilfswerkzeuge“ und auf der rechten Seite das „Hauptwerkzeug“ zum Umgang mit der Situation eingeführt

Darstellung der Werkzeuge: Die jeweiligen Werkzeuge werden in ihrem Gebrauch kurz eingeführt. Dann folgen einige wenige Einsatzbeispiele.

Tipps, Daten, Beispiele: Je nach Bedarf sind über die Lernumgebungen Kästchen verteilt, die nützliche Tipps, wichtige Daten oder anschauliche Beispiele enthalten.

Genauigkeit: Die Fragen im Kasten „Genauigkeit“ sollen zum Nachdenken darüber anregen, unter welchen Umständen die errechneten Werte wie „genau“ bzw. wie „ernst“ genommen werden müssen und wo man sonstiges Fachwissen bzw. den gesunden Menschenverstand nicht ausser Acht lassen darf.

Bearbeitungsweg: Durch den hier beschriebenen Aufbau ergibt sich innerhalb des Blattes eine Bewegung von oben links nach unten rechts. Oben links: Eintauchen in die Situation ausgehend von alltäglichen Vorstellungen. Dann: „Eintauchen“ ins Rechenverfahren im Wechselspiel zwischen vorgegebenen Beispielen und der Situation in den Betrieben. Unten rechts : Ausstieg aus dem „blinden Rechnen“, kritische Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen des Gelernten.

Didaktischer Begleittext

Für Lehrende, die bei der Entwicklung der Lernumgebungen nicht dabei waren, ist nicht immer alles auf diesen Blättern selbsterklärend, sind nicht immer alle Idee, die dahinter standen, sofort ersichtlich. Es ist deshalb zweckmässig, zu jeder Lernumgebung einen kurzen didaktischen Begleittext zu verfassen (vgl. der Begleittext zum „Rezeptangaben umrechnen“).

Hintergrund

Beispiele

 

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