Früherfassung

Situationsorientiertes Fachrechnen geht nicht von der Vorstellung aus, dass die Lernenden „Grundlagen“ mitbringen müssen („Dreisatz“, „Prozentrechnen“) und dass es im Unterricht darum geht, diese „Grundlagen“ anzuwenden. Situationsorientiertes Fachrechnen erarbeitet mit den Lernenden zusammen für die einzelnen Situationen situationsbezogene Lösungen und geht dabei von dem Vorwissen aus, das die Lernenden mitbringen. Es ist deshalb auch nicht möglich und sinnvoll, zu Beginn der Ausbildung mittels eines Tests zu prüfen, ob die „Grundlagen“ vorhanden sind, und dann diejenigen Lernenden, welche den Test nicht bestehen, in einen Stützkurs zu schicken.

Selbstverständlich wird es Lernende geben, welche auch bei einem „auf die Füsse gestellten“ Fachrechnen Mühe haben, dem Unterricht zu folgen; auch wenn dies hoffentlich deutlich weniger sind, als wenn der Unterricht „über den Kopf“ erfolgt. Welche Lernenden dies sind, zeigt sich aber erst im Laufe des Unterrichts.

Es ist notwendig, solche Lernende früh zu erfassen, damit man sie unterstützen kann, bevor grosse Lücken in ihren rechnerischen Kompetenzen entstehen. Das diagnostische Kriterium dabei ist einfach: Kann der/die Lernende dem Unterricht folgen? Alle Lernenden, welche aus der Sicht der Lehrperson Mühe haben, dem Unterricht zu folgen, sind potentielle Kandidaten für Fördermassnahmen.

Idealerweise organisiert man Stützkurse deshalb so, dass all diese Lernenden einmal zur diagnostischen Abklärung ein, zwei Termine besuchen können, wo dann differenziert festgelegt wird, ob und welche Unterstützung sie benötigen.

Hintergrund

  • Eintrittstests: Warum es unsinnig ist, solche zu veranstalten.
  • Diagnose: Didaktik, Diagnose und Förderung müssen eng ineinander greifen.

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