Deklaratives Wissen lässt sich auf zwei Wegen aufbauen: Über das Verstehen einer Instruktion oder über die abstrahierende Beschreibung von Erfahrungen (Entdecken).
Die Schwierigkeiten auf beiden Wegen sind aber gross (vgl. Verstehen, Sammeln, Entdecken), so dass oft weder der eine noch der andere Weg allein zum Ziel führt. Mehr Erfolg verspricht die Kombination von Instruktion und Erfahrungen, über die sich allmählich die gewünschten deklarativen Konzepte ausbilden können.
Erfahrungen vorbereiten
Erfahrungen kann man einerseits vorbereiten, indem man den Lernenden Konzepte gibt, die helfen ihre Wahrnehmung auf wesentliche Aspekte zu lenken. Andererseits, indem man den Lernenden Rezepte mitgibt, wie sie vorgehen sollen (vgl. Funktionen des Deklarativen). Allerdings ist zu erwarten ist, dass sie diese Rezepte nicht einfach „verstehen“ und problemlos „anwenden“ können. Wichtig ist deshalb, den Lernenden auch mitzugeben, wie sie erkennen können, wenn sie vom „richtigen“ Weg abweichen und wie sie wieder zurückfinden können.
Erklärungen verarbeiten
Die Lernenden können halb verstandene Erklärungen mit Hilfe von Erfahrungen verarbeiten, indem sie die neuen Erfahrungen mit Hilfe der mehr oder weniger verstandenen deklarativen Konzepte beschreiben. Aus der Forschung weiss man, dass gute Schüler von sich aus machen. Alle anderen muss man dazu anleiten und anhalten (vgl. Anwenden).
Erklärungen vorbereiten
Erfahrungen können helfen, den Anwendungskontext einer folgenden Erklärung zu verstehen. Dies lässt sich am einfachsten dadurch erreichen, indem man die Lernenden auffordert, eine Aufgabe zu bearbeiten, bevor man ihnen erklärt, wie Aufgaben dieser Art zu bearbeiten sind (vgl. Verfahren einüben). Die Lernenden werden diese Aufgaben mit Hilfe des vorhandenen Vorwissens bearbeiten und dabei unter anderem erfahren, wo dieses Vorwissen nicht ausreicht.
Erfahrungen verarbeiten
Eine Erklärung aufbauend auf bereits gemachten Erfahrungen liefert neue Möglichkeiten, diese Erfahrungen zu beschreiben (vgl. Funktionen des Deklarativen). Die Lernenden können eine Erklärung, eine Instruktion umso besser aufnehmen und mit ihrem Vorwissen, ihren Erfahrungen verbinden, je deutlicher für sie wahrnehmbar ist, dass die Erklärungen echte Antworten auf Fragen enthält, die sie auf Grund ihrer Vorerfahrung haben.
Selbstverständlich kann man in diesen Zirkel an jeder beliebigen Stelle einsteigen. Wie etwa Kolb mit seinen Typen herausstreicht, gibt es Lernende, welche eher den einen oder den anderen Einstieg bevorzugen. Wird der Zirkel aber immer wieder durchlaufen, verliert sich die Bedeutung solcher Vorlieben schnell.
Texte als pdf (z.T. noch in der Begrifflichkeit des IML1)
- Mögliche Gründe für Schwierigkeiten beim Lernen aus Erfahrungen/Beispielen: Die verschiedenen Stolpersteine bei den relevanten Lernaufgaben kurz zusammengefasst.