Der Lernzyklus von Kolb

QuelleQuelle: Kolb, A. Y., & Kolb, D. A. (2009). The Learning Way: Meta-cognitive Aspects of Experiential Learning. Simulation Gaming, 40, 297-327.

David Kolb arbeitet schon seit langem (mindestens seit 1969) mit seinem „learning cycle“ um „experiential learning“ zu beschreiben (Experiential Learning Theory, ELT). Er sieht dies als ein Hin-und-Her zwischen konkreten Erfahrungen und abstrakten Konzepten. Sein Ziel ist es, mit diesem Modell Lernern zu helfen „how to learn“.

Kolb fasst die Idee hinter dem Kreislauf kurz wie folgt zusammen: „Immediate or concrete experiences are the basis for observations and reflections. These reflections are assimilated and distilled into abstract concepts from which new implications for action can be drawn. These implications can be actively tested and serve as guides in creating new experiences“.

Kolb spricht zwar nicht von unterschiedlichen Wissensarten und vermutlich sind für ihn die „konkreten Erfahrungen“ nicht eine Art eingeständiges Wissen sondern eben nur die Basis für Beobachtungen und Abstraktionen. Seine vier Tätigkeiten lassen sich aber recht gut mit den Lernaufgaben des IML zu Deckung bringen:

Concrete Experience > Erfahrungen sammeln
Reflective Observation > Beschreiben
Abstract Conceptualisation > Durcharbeiten
Active Experimentation > Situieren

Die grösste Abweichung ergibt sich beim Situieren. Im IML ist Situieren vor allem als ein Vorgang gedacht, bei dem durch das deklarative System geleitet situatives Wissen entsteht. Und dabei schwingt mit, dass das so entstehende situative Wissen eigentlich nützlicher, flexibler etc. ist, als das deklarative Wissen, welches so situiert wird. Kolb betont hingegen mit aktiv Experimentieren mehr, dass gezielt Erfahrungen gesucht werden, mit deren Hilfe sich das deklarative Wissen weiter entwickeln lässt. Im IML ist dieser Prozess durchaus auch angedacht (Zusammenspiel zwischen Instruktion und Erfahrung). Die entsprechende Lernaufgabe Experimentieren ist aber nicht explizit aufgeführt.