Wenn das situative System das eigentlich handlungsleitende System ist, stellt sich die Frage, welche Funktion denn das deklarative System übernimmt.
Kommunikation
In einer arbeitsteiligen Welt müssen sich die einzelnen Berufspersonen mit anderen darüber verständigen, was zu tun ist bzw. was sie zu tun beabsichtigen. Das deklarative System erlaubt es situative Handlungsentwürfe zu beschreiben.
Strukturierung
Situatives Wissen ist nur dann nützlich, wenn Situationen, die sinnvollerweise ähnlich behandelt werden sollen, auch als ähnlich erkannt werden. Die wiederholte Beschreibung situativer Erfahrungen mittels relevanter deklarativer Konzepte schlägt sich mit der Zeit in einer entsprechenden Ähnlichkeitswahrnehmung im situativen System nieder.
Reflexion
Das Handeln aufgrund von Erfahrungen – mögen es noch so viele sein – ist allein noch keine Qualitätsgarantie. Deklaratives Wissen in Form von Leitlinien, Maximen und anderen Konzepten kann benutzt werden, um Erfahrungen kritisch zu reflektieren und zu bewerten.
Planung
Immer wenn keine geeigneten Erfahrungen bestehen, bleibt nichts anderes übrig, als auf deklaratives Wissen zurückzugreifen und zu versuchen, mit dessen Hilfe einen Plan für das Vorgehen zu machen. Dieser Plan kann dann versuchsweise direkt ausgeführt werden, wodurch neue Erfahrungen gesammelt werden. Es ist aber auch möglich zuerst auszutesten, welche Reaktionen im situativen System ausgelöst werden, wenn man sich die Ausführung des Plans nur vorstellt und auf Grund dieser Reaktionen den Plan allenfalls zu modifizieren.