Fünf Szenarien um mit beruflichen Handlungssituationen zu arbeiten

Berufliche und alltägliche Situationen lassen sich im Unterricht auf verschiedenste Arten einbeziehen. Dabei geht es immer darum, deklaratives und situatives Wissen in Beziehung zu bringen (vgl. die Funktion des Deklarativen).

Lernende auf zukünftige Situationen vorbereiten

  1. Situation und Ressourcen verknüpfen: Vorhandene Ressourcen, seien es Kenntnisse, Fertigkeiten oder Haltungen, sind für die Lernenden nur nützlich, wenn sich die Lernenden einerseits in den entsprechenden Situationen auch daran erinnern, und wenn sie andererseits auch wissen, wie sie diese Ressourcen einsetzen können.
  2. Alle Ressourcen, die in einer Situation wichtig sind, vernetzen: Reale berufliche Handlungssituationen halten sich nicht an Fächergrenzen. Kompetentes Handeln heisst immer Ressourcen aus ganz verschiedenen Gebieten gemeinsam einsetzen.

Mit Lernenden bereits erlebte Situationen verarbeiten

  1. Situationen wie eine Fachperson wahrnehmen: Der Fluss der Ereignisse zerfällt nicht von sich aus in Situationen. Die Lernenden müssen deshalb zuerst lernen in den Kategorien zu sehen und zu denken, die für die berufliche Arbeit angemessen sind.
  2. Situationen wie eine Fachperson beschreiben: Neben der fachlich richtigen Abgrenzung von Situationen ist die fachlich richtige Beschreibung der Situationen, die korrekte Verwendung der Fachsprache, eine zweite wichtige Voraussetzung für die Kommunikation und Kooperation mit anderen Fachpersonen.
  3. Erlebte Situationen reflektieren: Verschiedene Ressourcen eignen sich nicht, um in der Situation zu entschieden, was genau zu tun ist. Ihre Funktion besteht vielmehr darin, dass sich mit ihrer Hilfe bereits erlebte Situationen darauf hin analysieren lassen, ob das Vorgehen in der Situation sinnvoll war.

Ausführlicher: Didaktische Szenarien für das Arbeiten mit beruflichen und alltäglichen Situationen

Noch ausführlicher: Kaiser, H. (2008) Berufliche Handlungssituationen machen Schule. Winterthur: Edition Swissmem