Patrik stammt aus einem Dorf im tiefen Emmental. In den ersten 9 Schuljahren ist er nicht besonders aufgefallen. Irgendwie ist er überall mitgelaufen. Nach der obligatorischen Schulzeit besucht er das zehnte Schuljahr in einem grösseren Ort etwas weiter vorne im Tal. Dieses Jahr erlebt er als eine harte Zeit. Die Lehrer dort versuchen ihn etwas zu fordern, was er sich von der alten Schule her nicht gewohnt ist.
Anschliessend beginnt er eine Lehre als Automechaniker ganz in der Nähe seines Heimatdorfes. Damit ist er aber offenbar überfordert und nach einiger Zeit wechselt er in die Anlehre als Fahrzeugwart. Im Betrieb macht er seine Arbeit gut. In der Berufsschule besucht er den Stützunterricht.
Sozial ist Patrik gut integriert. Er ist Mitglied des Fanclubs des Eishockeymannschaft aus dem benachbarten Ort. Sein Vater ist Bauer auf einem kleinen Hof und verdient als Arbeiter auf dem Bau etwas dazu. Patrik hilft zuhause wo nötig und als sein Vater einmal einen Unfall hat, führt er den Bauernhof in der Zwischenzeit selbständig. Für die Zeit nach der Lehrer hat er keine klaren Ziele.
Er liebt es gar nicht, knifflige Probleme zu lösen. Vor allem Mathematik behagt ihm nicht – wie seiner ganzen Familie. Als er im Stützunterricht gefragt wird, ob er es nicht doch noch einmal mit Mathematik versuchen möchte, lehnt er dankend ab. Als er dann aber sieht, dass alle anderen an Mathematikaufgaben arbeiten, meldet er sich doch. Gefragt, was er denn am liebsten anpacken möchte, entscheidet er sich für „die Sache mit den Prozenten“. Die Frage, warum in das interessiert, kann Patrik zuerst nicht beantworten. Nach einigem Bohren bringt er dann aber doch einige Beispiele. Von diesen ausgehend wird es möglich, in kleinen Schritten weiterzuarbeiten. Oft muss man ihn dabei darauf aufmerksam machen, dass er echt Fortschritte macht und ihm helfen, zwischenzeitliche Misserfolge nicht einfach als seine fehlende Begabung für mathematische Fragen zu attribuieren.